Psychologie: 3 Gewohnheiten, die Introvertierten das Leben in einer extrovertierten Welt erleichtern

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Introvertierte Menschen haben nicht immer die Chance, sich so viel Zeit für sich zu nehmen, wie sie brauchen. Viele von ihnen haben sich aber einige Gewohnheiten angeeignet, die ihnen dabei helfen, in einer extrovertierten Welt klarzukommen.

Introvertiert gleich menschenscheu? An diesem Klischee ist zum Glück nicht viel dran. Was aber durchaus stimmt, ist, dass die meisten introvertierten Menschen gerne viel Zeit alleine verbringen, um ihre Akkus wiederaufzuladen. Manchmal müssen sie aber auch in den sauren Apfel beißen und vielleicht mehr Zeit mit anderen Menschen oder in großen Gruppen verbringen, als ihnen lieb ist.

Denn unsere Welt und die Gesellschaft, in der wir leben, sind eher extrovertiert und darauf ausgelegt, dass vieles laut, voll und mit einer Menge Menschen stattfindet. Seien es Großraumbüros und Meeting-Marathons im Job, Großveranstaltungen und bis auf den letzten Platz besetzte Cafés. Das kann introvertierte Menschen ganz schön viel Kraft kosten. Diese Tricks helfen ihnen dabei, sich in extrovertierten Situationen wohler zu fühlen – und dabei gut auf sich zu achten.

Diese 3 Gewohnheiten helfen Introvertierten in einer extrovertierten Welt

1. Sie bleiben in Übung

Grundsätzlich muss man natürlich sagen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die zu 100 Prozent ausschließlich intro- oder extrovertiert sind. Die meisten von uns bewegen sich irgendwo auf dem Spektrum zwischen den beiden Polen. In der Regel haben introvertierte Menschen deshalb auch extrovertierte Persönlichkeitsanteile – und die sollten sie pflegen und hegen. Dabei geht es natürlich nicht darum, sich dazu zu zwingen, ständig unter Menschen zu sein, wenn wir uns eigentlich nach Ruhe und Alleinsein sehnen. Aber unseren sozialen Muskel können wir durchaus trainieren. Sich hin und wieder aus der eigenen Komfortzone herauszubewegen und sich in Situationen zu begeben, die der introvertierten Natur zuwider sind, tut gut. Denn so bleiben wir in Übung – und es fällt uns leichter, unsere extrovertierte Seite auszuleben, wenn wir es müssen.

2. Sie sind achtsam

Gleichzeitig wissen kluge introvertierte Menschen aber auch, dass es nichts bringt, sich unnötig lang in Situationen zu quälen, in denen sie sich extrem unwohl fühlen. Sie hören deshalb achtsam in sich hinein und kennen sich selbst gut genug, um einordnen zu können, was sie sich zumuten können. Habe ich gerade einfach nur nicht so richtig Lust auf die Party oder geht es mir wirklich schlecht, wenn ich jetzt unter Menschen gehe? Brauche ich eine kleine Pause zum Durchatmen, um dann wieder Kraft für Smalltalk zu haben, oder ist mein sozialer Akku komplett entleert und ich sollte mich lieber aus der Situation herausziehen, sobald es mir möglich ist? Solche und ähnliche Fragen – und ehrliche Antworten darauf – können helfen, Achtsamkeit im Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu praktizieren.

3. Sie planen realistisch

Sich selbst gut zu kennen, hilft auch schon einen Schritt vorher: nämlich bei der Planung. Eine introvertierte Person weiß, wie viele soziale Situationen sie in einer Woche oder einem Monat als angenehm empfindet und wann es ihr zu viel wird. Es kann helfen, das bei der Erstellung der To-do-Liste und des Terminkalenders zu beachten – sofern es möglich ist natürlich. Denn nicht in allen Situationen haben wir die Option, frei zu entscheiden, was wir tun möchten und was nicht. Das gilt etwa im Job, wo es nicht immer uns selbst überlassen ist, ob und wie viel Zeit wir im lauten Großraumbüro anstatt im ruhigen Homeoffice verbringen müssen. Aber da, wo es möglich ist, kann es sehr helfen, den Terminkalender mit strenger Hand zu führen – und nur die Dinge einzuplanen, die wir realistisch schaffen, ohne dass es uns damit nicht gut geht.

Source: Aktue