Psychologie : Ist das der Schlüssel zu deiner psychischen Gesundheit?

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Mentale Flexibilität ist für unser Wohlbefinden, unsere psychische Gesundheit und auch unsere Resilienz ein wichtiges Schlüsselelement. Was dahintersteckt – und wie du geistig flexibler wirst.

Die meisten Menschen führen einen inneren Monolog, der so ziemlich alles kommentiert, was ihnen begegnet, was sie hören und fühlen. Im Idealfall ist diese Stimme liebevoll und wohlwollend, vielleicht gibt sie uns manchmal einen nötigen Anstoß, um uns zu motivieren, bleibt dabei aber wertschätzend. Bei vielen von uns ist der innere Kritiker allerdings lauter als diese wohlwollende Stimme. Er kritisiert, macht uns nieder und hält uns in negativen Gedankenmustern gefangen.

“Wenn wir immer wieder die gleichen Gedanken und Reaktionsmuster haben, können wir in psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände rutschen”, erklärt die Psychologin Dr. Betsy Holmberg auf “Psychology Today”. “Der innere Monolog wird zu einer starken Kraft, die sich unmöglich abschalten lässt.” Und das wird vor allem dann zum Problem, wenn dieser innere Monolog eher garstig als liebevoll, eher negativ als optimistisch ist.

Die beste Waffe gegen den inneren Kritiker

Was uns helfen kann, um diesen fiesen inneren Kritiker zu beruhigen, ist mentale Flexibilität. Denn die Schwierigkeit besteht oft darin, dass wir uns in diesen Gedankenmustern regelrecht festbeißen und immer und immer wieder dieselben Kreise drehen. Genau hier setzt mentale Flexibilität an, indem sie uns dabei unterstützt, dieses Muster zu durchbrechen und aus dem Gedankenkarussell auszusteigen.

Dr. Holmberg empfiehlt deshalb: “Um unsere geistige Gesundheit zu schützen, sollten wir unsere geistige Flexibilität trainieren.” Wenn wir unsere Gedanken und Aufmerksamkeit flexibler gestalten, könne uns das vor Depressionen und Ängsten schützen und davor, Dinge zu glauben, die einfach nicht wahr sind. Mit folgenden drei Tipps von Dr. Holmberg kannst du üben, mental flexibler zu werden.

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3 Strategien, um deine mentale Flexibilität zu stärken

1. Lenk dich ab

Wenn du das Gefühl hast, in einem negativen Gedankenkarussell gefangen zu sein, lenke deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Schau zum Beispiel in den Himmel, konzentriere dich auf deinen Atem oder sprich mit einer Person, die dir ein gutes Gefühl gibt. Jedes Mal, wenn es dir gelingt, die negativen Gedankenströme zu durchbrechen, schwächst du sie ein kleines Stück.

2. Verbringe deine Zeit mit Dingen, die dich interessieren

Natürlich können wir uns nicht 24 Stunden am Tag aussuchen, was wir tun. Ansonsten würden vermutlich die wenigsten von uns Staub wischen oder den Geschirrspüler ausräumen (obwohl beides sehr meditativ sein kann!). Aber wir haben in der Regel zumindest ein Stück weit in der Hand, welchen Beruf wir ausüben, mit welchen Freundinnen oder Familienmitgliedern wir Zeit verbringen und welche Bücher wir lesen oder welche Hobbys wir ausüben. Und je mehr Dinge wir tun, die uns Spaß machen und in denen wir so richtig aufgehen, desto leichter wird es uns auch fallen, gedanklich im Moment zu bleiben und vielleicht sogar in einen Flow zu kommen. Denn dann hat die fiese innere Stimme keine Chance.

3. Hinterfrage deine Gedanken

Vielleicht hast du einen hartnäckigen negativen Gedanken, mit dem dein innerer Kritiker dich immer wieder stresst. Anstatt diesen Gedanken wegdrücken zu wollen, versuch doch mal etwas anderes: Nimm dich dieses Glaubenssatzes bewusst an, hinterfrage ihn genau und überlege, ob wirklich etwas dran sein könnte. Geh dabei ruhig wissenschaftlich vor und überprüfe ihn auf Herz und Nieren. Vielleicht ist es dieser Satz: “Ich bin nicht gut genug.” Stell dir folgende Fragen: Stimmt das wirklich? Ist das überhaupt möglich? Gibt es Beweise dafür? Vielleicht sprichst du auch mit einer dir nahestehenden Person oder deinem:deiner Therapeut:in darüber, und ihr erörtert den Gedanken gemeinsam, bis du das Gefühl hast, ihn widerlegt zu haben.

Source: Aktue