Psychologie: Was hindert dich daran, deine Träume zu verwirklichen?

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Du träumst und träumst, doch nichts passiert? Was dir bei der Verwirklichung deiner Träume im Weg stehen kann, liest du hier.

Viele Träume sind gar nicht dazu da, sie zu verwirklichen. Wir träumen beispielsweise, um Möglichkeiten und Szenarien durchzuspielen und um dabei herauszufinden, wie wir uns fühlten, wenn sie einträten – manchmal im wachen, manchmal im schlafenden Zustand. Wir träumen und begeben uns in eine Fantasie, um uns eine Pause von der Realität zu nehmen, um abzuschalten und zu entspannen. Und wir träumen, um Seiten von uns auszuleben, die wir für uns behalten und von der Welt und anderen Menschen unberührt belassen möchten. 

Es gibt unzählige Varianten von Träumen, die genau das sind und als solches genug: Träume. Sie begleiten uns, verändern sich von Zeit zu Zeit, erfüllen ihre Aufgabe. Es gibt allerdings auch Träume, die uns den Weg im Leben weisen oder zumindest dabei helfen, ihn zu finden. Träume, die uns Ziele anzeigen, uns über einen längeren Zeitraum begleiten und nicht loslassen, ehe wir zumindest versuchen, sie zu verwirklichen. Solche Träume erkennen wir meist daran, dass es uns nicht genügt, sie in unserer Vorstellungswelt zu belassen. Dass sie ein Bedürfnis, eine Sehnsucht oder eine Unruhe in uns wecken, anstatt uns ein Gefühl der Erfüllung zu vermitteln. Sie lohnt es in der Regel, zu verfolgen – auch wenn es dabei Hindernisse zu überwinden gilt.

Die Autorin und Expertin für Erwachsenenbildung und Betriebswirtschaft Ruth Gotian widmet sich im Rahmen ihrer Forschungsarbeit insbesondere der Frage, was uns auf dem Weg zu unserem persönlichen Erfolg zu Fall bringen kann und was nötig ist, um unsere Ziele zu erreichen. In einem Blogeintrag für “Psychology Today” hat sie die aus ihrer Sicht schwerwiegendsten Hürden zur Traumerfüllung zusammengetragen.

5 Dinge hindern viele Menschen daran, ihre Träume zu verwirklichen – dich auch?

1. Angst

Angst hat grundsätzlich die Funktion, uns zu schützen, doch wenn wir etwas erreichen wollen, was wir nicht unbedingt erreichen müssen, kann sie uns in unterschiedlicher Weise im Weg stehen. Da wären die Angst zu scheitern und Angst vor der Erkenntnis, nicht so fähig, stark oder frei zu sein, wie wir dachten. Die Aussicht auf Anstrengung kann uns Angst machen ebenso wie die Angst, etwas aufzugeben oder zu verlieren. Möchten wir uns einen Traum erfüllen, erfordert das in den meisten Fällen den Mut, trotz unserer Ängste etwas zu wagen, zu riskieren, zu investieren und zu versuchen. Unsere Träume finden selten innerhalb unserer Komfortzone statt. Wir können sie nur verfolgen, indem wir diese verlassen. 

Was helfen kann: Vertrauen in sich selbst, Skepsis gegenüber den eigenen Ängsten. Die meisten Menschen sind weitaus anpassungsfähiger und belastbarer, als sie denken. Was ihnen in ihrer Vorstellung als eine Katastrophe erscheint, stellt sich oft, wenn es denn eintritt, als unschöne Erfahrung heraus, die ihnen womöglich eine Zeitlang zusetzt, die sie aber durchaus überleben und gut bewältigen. Viele Dinge im Leben sind es wert, Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen und Risiken einzugehen – Träume, die uns andernfalls nicht los lassen und überallhin verfolgen, gehören häufig dazu.

2. Druck durch äußere Einflüsse

Unsere Mitmenschen können uns in vielen Fällen inspirieren, motivieren, beistehen und positiv beeinflussen. Andererseits können sie uns unter Druck setzen und von unserem persönlichen Weg oder unserer Geschwindigkeit abbringen. Wenn wir uns mit anderen Menschen vergleichen, kann das beispielsweise dazu führen, dass wir an uns selbst und unseren Zielen zweifeln, wenn wir uns darum bemühen, ihre Erwartungen zu erfüllen und nach ihrer Anerkennung zu streben, vernachlässigen wir dabei vielleicht unsere eigenen Wünsche und erkennen uns selbst nicht an.

Was helfen kann: Sich bewusst von anderen Menschen abgrenzen und unterscheiden. Wir sind nicht umsonst wir selbst und niemand anders. Keine zwei Menschen haben genau dieselbe Geschichte und gehen denselben Weg. Wir können schwerlich damit aufhören, uns zu vergleichen, doch wir können uns selbst dabei bremsen, anderen Menschen nachzueifern oder mit ihnen zu konkurrieren. Was wiederum anderer Leute Erwartungen und Anerkennung betrifft: Es ist nicht unsere Lebensaufgabe, andere Personen glücklich zu machen oder einen Weg zu beschreiten, den sie gutheißen oder der ihnen gefällt – ebenso wenig wie irgendjemand das für uns tun müsste. Was andere erwarten oder schätzen, ist ihre Angelegenheit, nicht unsere. Und eine Person, der wir etwas bedeuten, wird ihre Erwartungen oder Einstellung gegenüber unseren Entscheidungen anpassen.

3. Verbissenheit

Ein gewisser Fokus und Disziplin sind üblicherweise nötig, um unsere Ziele zu erreichen beziehungsweise Träume zu verwirklichen. Verbissenheit hingegen hemmt uns meist in unserer Flexibilität und schränkt uns in unserer Wahrnehmung und in unserem Handlungsspielraum erheblich ein. 

Was helfen kann: Entspannt bleiben und für Planänderungen offen sein. Wir können nichts erzwingen und wir können unmöglich von vornherein alle Wendungen und Entwicklungen vorhersehen. Viele unerwartete Ereignisse, die uns im ersten Moment irritieren und aufzuhalten scheinen, stellen sich später als Chancen oder Glücksfälle heraus beziehungsweise lassen sich als solche interpretieren. Bei kaum einer Lebensreise geht es darum, möglichst schnell und geradlinig zum Ziel zu gelangen.

4. Ungeduld

Viele Träume erfordern sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen – und in manchen Fällen können wir nicht einmal etwas tun, um voranzukommen, sondern lediglich abwarten. Das Bedürfnis nach schnellen Erfolgen und kurzfristigem Glück erschwert es uns oft, gelassen zu bleiben und unserem Ziel treu zu bleiben, insbesondere wenn wir keine messbaren Fortschritte zu machen scheinen.

Was helfen kann: Grundvertrauen in das Leben pflegen. Auch wenn unsere Lebenszeit begrenzt ist, besteht in vielen Fällen kein Grund zur Eile. Je länger der Weg zu einem Ziel, umso mehr Erfahrungen gewinnen wir in der Regel. Die meisten unserer Träume gehen genau dann in Erfüllung, wenn wir dafür bereit sind – und diesen Moment erreichen wir nicht mit Hektik, sondern mit Geduld.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, gluecksdetektiv.de

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