Selbstschutz: Wenn du oft ausgenutzt wirst, ändere als Erstes diese Gewohnheiten

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Ausgenutzt zu werden, ist in der Regel unangenehm und schmerzhaft. Wie du dich eventuell davor schützen kannst, liest du hier.

Ausgenutzt zu werden, ist in gewisser Weise beinahe das Gleiche wie nicht wertgeschätzt zu werden. Zumindest fühlt sich beides ähnlich an. Doch während wir niemanden dazu zwingen können, uns zu schätzen, können wir es Menschen immerhin etwas schwerer machen, uns auszunutzen. Zum Beispiel, indem wir uns von folgenden Gewohnheiten und Glaubenssätzen lösen.

5 Gewohnheiten von Menschen, die leicht ausgenutzt werden

1. Sie kämpfen um jede ihrer Beziehungen

Manchen Menschen fehlt das Bewusstsein oder vielmehr das Grundgefühl, dass sie liebenswert sind und verdienen, Freundschaften, Partnerschaften oder andere intime, vertrauensvolle Beziehungen zu führen, in denen Personen freiwillig und gleichberechtigt füreinander da sind und ihr Leben miteinander teilen. Sie neigen dazu, an all ihren Beziehungen angestrengt festzuhalten und einen hohen Einsatz zu zeigen, um nicht verlassen zu werden. Diesen Menschen kann es in der Regel leichter passieren, dass sie ausgenutzt werden, als Personen mit einem stärkeren und gesünderen Selbstwertgefühl. 

Die Betreffenden empfinden es als selbstverständlich und normal, alles für ihre Beziehungen zu geben, ohne dass die andere Person das Gleiche tut. So überlassen sie es ihr, darauf zu achten, dass in der Beziehung ein Gleichgewicht besteht – und das zu leisten, ist selbst bei guter Absicht schwer. Schließlich dominiert bei jedem Menschen stets die eigene Perspektive seine Wahrnehmung, auch wenn er sich noch so viel Mühe gibt, sich in andere hineinzuversetzen. Und einige Personen können sich diese Mühe nicht einmal geben.

2. Sie haben mehr Respekt vor Autorität als vor sich selbst.

In unserer Gesellschaft gibt es gewisse Hierarchien, auf die wir uns unausgesprochen geeinigt haben. Doch die daraus resultierenden Regeln einer Beziehung, die zwischen Personen unterschiedlicher hierarchischer Ebenen bestehen, können nicht in jeder Situation gleichermaßen gelten.

Zum Beispiel mag uns unsere Führungskraft prinzipiell Aufgaben zuweisen oder uns Urlaub genehmigen oder verwehren. Sie hat in der Regel das letzte Wort und die Autorität, gewisse Entscheidungen für uns zu treffen. Wenn uns die uns zugewiesenen Aufgaben aber überfordern oder unterfordern, wenn der verweigerte Urlaub dazu führt, dass wir krank werden, müssen wir uns gegen die eigentlich geltenden Regeln auflehnen und uns für unsere Interessen einsetzen.

Autorität ausnahmslos und uneingeschränkt zu akzeptieren, würde bedeuten, darauf zu verzichten, für sich selbst einzustehen. Und das würde Personen mit dieser Autorität dazu befugen, ihre Rolle und die dazu in Beziehung stehenden Menschen auszunutzen.

3. Sie glauben, dass ihnen jeder Mensch Gutes möchte. 

Menschen sind grundsätzlich kooperativ und unter normalen Umständen daran interessiert, mit anderen zusammenzuarbeiten, sich zu verstehen und harmonisch mit- oder nebeneinander zu leben. Dass eine Person einer anderen absichtlich schadet oder ihr Schmerz und Leiden wünscht, mag zwar gelegentlich vorkommen, ist jedoch eher untypisch und sicher nicht die Regel. Über die mentale Kapazität, ständig all ihren Mitmenschen Glück zu wünschen und ihr Wohl im Blick zu haben, verfügen aber normalerweise auch nicht besonders viele.

Deshalb kann es passieren, dass eine Person eine andere ausnutzt, wenn Letztere davon ausgeht, dass Erstere auf sie achtet. Nicht, weil Erstere damit eine böse Absicht verfolgt oder Letzterer etwas Schlechtes möchte. Sondern weil sie zu sehr mit ihrem eigenen Wohl beschäftigt ist, um an das der anderen Person mitzudenken. 

4. Sie gehen davon aus, dass andere ihre Opfer sehen und schätzen.

Andere Menschen wissen in der Regel nicht, was wir denken oder fühlen, wie viel Energie wir zur Verfügung haben oder was uns welche Tat oder welcher Satz kosten mag. Deshalb kann es geschehen, dass wir jemandem einen Gefallen tun, für den wir viel auf uns genommen und ein großes Opfer gebracht haben, wovon diese Person aber gar nichts weiß. Und den sie als Kleinigkeit einstuft. 

Gewiss müssen wir nicht in jeder Beziehung penibel darauf pochen, dass jede Schuld in gleichem Umfang beglichen wird und die andere Person immer genau weiß, was wir für sie getan haben. Doch wir können eben auch nicht voraussetzen, dass sie es weiß. Und wenn wir es trotzdem tun, kann ein Ungleichgewicht entstehen, das uns früher oder später wehtut. Spätestens dann ist es an uns, Klarheit herzustellen.

5. Sie möchten unbedingt gemocht werden.

Dass es einem Menschen völlig egal ist, was andere über ihn denken, und er keinerlei Wert darauf legt, gemocht und sympathisch gefunden zu werden, ist eher ungewöhnlich. Es fühlt sich nun einmal gut an, Bestätigung und Zuspruch zu bekommen, beliebt zu sein, ist angenehm. Insofern wären sehr viele Menschen gefährdet, ausgenutzt zu werden – denn wer generell tut, was anderen Leuten gefällt und was Grund zu der Annahme bietet, dass sie die Person dafür mögen werden, macht es ihnen eben leicht, sie zu manipulieren. Die Frage ist jedoch, wie bewusst und differenziert jemand mit dem eigenen Bedürfnis nach Zuspruch umgeht.

So können wir zum Beispiel entscheiden, ob es uns wichtiger ist, von Heidi gemocht zu werden oder von Elisa. Oder was wir bereit sind zu tun, um gemocht zu werden – und an welchem Punkt wir uns damit selbst verraten. Zu wissen, was uns wessen Sympathie wert ist, und danach zu handeln, wird in der Regel dazu führen, dass wir nicht jedem Menschen sympathisch sind. Doch ebenso kann es mit sich bringen, dass wir nicht ganz so oft ausgenutzt werden.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, hackspirit.com

Source: Aktue