Toxische Positivität: Diese Sätze trösten niemanden

Toxische Positivität: Diese Sätze trösten niemanden

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Geht es Menschen, die uns wichtig sind schlecht, fühlen wir uns oft hilflos und wissen manchmal nicht, was wir sagen können, damit es ihnen besser geht. Nicht selten rutscht uns dann einer dieser Sätze heraus. Nur leider bewirken die das Gegenteil. Aber was können wir stattdessen sagen? 

Sie sind nett gemeint und in unserer Gesellschaft auch sehr weit verbreitet. Sätze wie “Kopf hoch, das wird schon wieder” oder “Mach dir nicht so viele Gedanken” hat sicher jede:r schon mal gehört, oder auch selbst schon das ein oder andere Mal von sich gegeben. Vielleicht aus Unsicherheit, um ein unangenehmes Schweigen zu beenden, oder aus Überforderung und Hilflosigkeit. Dabei ist Trösten ein Skill, der eigentlich gar nicht soviel braucht, außer der ehrlichen Bereitschaft, anderen Gutes tun zu wollen. Was viele jedoch nicht bedenken: Die typischen Sätze, die man zu hören bekommt, wenn man gerade verzweifelt ist, Liebeskummer hat oder sich sorgt, vermitteln eher die Botschaft, dass wir nicht das Recht haben, uns so zu fühlen. Schließlich ist es doch gar nicht so schlimm, anderen würde es viel schlechter gehen und wir müssten uns nur mehr anstrengen, damit es wieder besser würde. 

Aber: Gefühle sind subjektiv, wir Individuen. Niemandem steht es zu, darüber zu urteilen. Denn Fakt ist, wir fühlen es doch genau so, jetzt gerade. Fakt ist sicher auch, dass jede:r lieber aussteigen würde, als noch eine Runde im Gedankenkarussell zu drehen und sich miserabel zu fühlen. 

Darum sollten wir diese Sätze nicht mehr sagen

Im Grunde muss man nur mal in sich selbst hinein hören, wenn andere diese Sätze sagen. Sie erzeugen Druck. Sie vermitteln: Mit dir stimmt was nicht. Dabei fühlen wir uns ohnehin schon mies, weil wir vieles natürlich selbst wissen – wir sind schließlich traurig und nicht dämlich. Auch wenn die eigentliche Intention ist, dem anderen beizustehen, bewirken diese vermeintlich positiven Sätze oft das Gegenteil. Toxische Positivität nennt man das. Viel hilfreicher ist es, unserem Gegenüber das Gefühl zu vermitteln, ihn:sie ernst zu nehmen, einfach da zu sein und ein offenes Ohr zu haben.

“Ratschläge sind auch Schläge”

Viel zu schnell sind wir dabei, Lösungsvorschläge und Ratschläge vorzubringen, obwohl wir nicht gefragt wurden. Nicht so gut, erzeugt nämlich auch Druck. Erstmal reicht vor allem aktives Zuhören. Auch Umarmungen sind so eine Sache: Nicht jede:r mag es in solchen Situationen, in den Arm genommen zu werden. Denn manchmal ist es das, was das Fass dann zum Überlaufen bringt. Natürlich kann man gemeinsam nach Lösungen suchen, aber bevor man mit seinen Ratschlägen hausieren geht, einfach fragen, was unser Gegenüber gerade braucht oder ob er/sie unsere Meinung überhaupt hören möchte. 

Zu Fragen, was der:die andere braucht und signalisieren: Ich bin da, ist meist das wichtigste überhaupt. Einige Beispiele, wie man angemessen reagieren kann, wenn es unseren Lieben schlecht geht, haben wir hier gesammelt, damit wir gar nicht erst selbst toxisch positiv reagieren.

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