Verkapselter Pickel: Das kannst du gegen die unterirdischen Pickel tun

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Ein verkapselter Pickel ist schmerzhaft und nicht immer sofort behandelbar. Wie du ihn aber schnellstmöglich selbst in den Griff bekommst, zeigen wir dir. 

Pickel sind schon unangenehm genug. Ein verkapselter Pickel ist jedoch weitaus mehr als nur unangenehm. Er ist schmerzhaft. Manchmal ist die Entzündung sogar so stark, dass man weinen möchte, sobald man aus Versehen dagegen kommt. Doch dabei bleibt es nicht: Unterirdische Pickel, die nicht an die Oberfläche treten, haben eine extravagante Größe und sind daher recht prominent im Gesicht vertreten. Wie es dazu kommt und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du bei uns. 

Was ist ein verkapselter Pickel?

In der Welt der Pickel gibt es verschiedenste Arten. Die häufigste und somit gängigste Form eines Pickels ist rund, rot und wird durch eine Eiterspitze gekürt. Solch einen Standard-Pickel kannst du leicht mit Pimple Patches oder einer Zinksalbe behandeln, um die Unterlagerung aufzulösen und die Talgdrüsen von den Unreinheiten zu befreien. Nach zwei bis drei Tagen ist die Entzündung abgeklungen und der Eiter aus der Pore abgeflossen. Schon bei normalen Pickeln gilt: nicht aufstechen! Das führt nur zu einer Verschlimmerung der Lage.

Bei einem unterirdischen Pickel erschwert sich die Lage zusätzlich. Da die Entzündung nicht an die Oberfläche treten kann, breitet sie sich aus. Aus diesem Grund ist ein verkapselter Pickel auch gern mal etwas voluminöser als gewöhnliche Pickel. Durch seine Größe kann ein unterirdischer Pickel leider auch nicht so schnell behandelt werden, Geduld ist hier das Stichwort – und die richtige Behandlung!

Ursachen für unterirdische Pickel

Unsere Haut ist ein komplexes System und besonders im Gesicht neigt sie zu allerlei Veränderungen. So sind Akne, Couperose, Rosazea oder Neurodermitis im Gesicht keine Seltenheit mehr. Die Haut ist empfindlich und da wir unser Gesicht öfter als bemerkt im Laufe des Tages berühren, – besonders am Kinn – tummeln sich auf unserer Epidermis diverse kleinste Bakterien. Und das sind letztendlich die Übeltäter, die für Entzündungen und schwere Unterlagerungen nahe unserer Talgdrüsen sorgen. Sobald diese Bakterien nämlich in Kontakt mit unseren Poren und dem darin enthaltenen Talg und den abgestorbenen Hautzellen kommen, wird das Feuer der Entzündungen entfacht. 

Ein weiterer Grund können eingewachsene Haare sein, die unter der obersten Hautschicht festhängen. Am häufigsten passiert das in Bereichen wie der Bikinizone oder der Achselhöhlen – eben dort, wo eine permanente Haarentfernung stattfindet und die Haare aus ihrer Wurzel gezogen werden. Die neu wachsenden Haare verbiegen sich manchmal, wodurch sie einwachsen und Furunkel entstehen. 

Verletzungen an der Hautoberfläche können ebenfalls du Unterlagerungen führen. Mechanische Peelings, also solche mit kleinsten Partikeln, rauen die Haut beispielsweise auf und können tiefere Verletzungen hinterlassen, die wir so gar nicht wahrnehmen. Wird nun dieser Bereich nicht richtig gereinigt und gelangen von außen Bakterien hinein, führt das zu unterirdischen Pickeln.

Hormone spielen bei Pickeln auch immer gern eine Rolle. Ein Überschuss an Testosteron kann beispielsweise dafür sorgen, dass die Talgdrüsen stärker arbeiten. Das macht sich besonders am Kinn bemerkbar. Sobald wir es dort mit Pickeln zu tun haben, ist davon auszugehen, dass Hormone einen gewissen Anteil an diesen Unreinheiten tragen. Daher ist das Kinn auch eine begehrte Zone von unterirdischen Pickeln. 

Verkapselter Pickel: So gehst du dagegen vor

Ein verkapselter Pickel klingt dramatisch und ein wenig ist er es auch. Doch das heißt nicht, dass es keine Hilfe gibt, die dir mindestens bei den Schmerzen helfen kann. Neben Hausmitteln gibt es auch im Kosmetikbereich einige Produkte, die den Schmerz und die Entzündung lindern können: 

  • Pickelpatches: Sie sind die kleinen Helfer des Alltags und werden viel zu wenig wertgeschätzt. Pimple patches, oder auch zu deutsch Pickelpatches, sind durchsichtige runde Pflaster, die meist Salicylsäure enthalten. Diese hat eine keratolytische Wirkung, weicht die Epidermis auf und löst abgestorbene Hautschuppen sowie den festsitzenden Talg in den Talgdrüsen. Pickelpatches sind ideal für die Nacht, können aber teilweise auch am Tag getragen werden. Achte darauf, welche Stoffe enthalten sind, da einige deine Haut lichtempfindlicher machen können. 
  • Dampfbäder: Ein warmes Dampfbad weicht deine Haut auf, sodass die Poren geweitet werden. Das kann unter anderem dabei helfen, dass Unreinheiten wie Talg, Bakterien und abgestorbene Schuppen leichter abfließen können. Um die Haut nicht zu überfordern, reichen fünf Minuten des angenehmen Dampfbades aus. Doch auch jetzt gilt: aufstechen verboten. Bearbeite die Unterlagerungen anschließend mit Peelings. 
  • Peelings: Nicht nur präventiv helfen chemische Peelings, auch wenn die Entzündung bereits entstanden ist, sorgen sie für Linderung. Vielleicht hast du schon mal von AHA (Alpha-Hydroxy-Acid), BHA (Beta-Hydroxy-Acid) und PHA (Poly-Hydroxy-Acid) gehört, genauso wie von Enzympeelings. Sie alle sind chemische Peelings, kommen also ohne grobe Partikel aus. Stattdessen sind Säuren enthalten, die in die Haut gelangen und dort unter anderem die Epidermis erweichen und die Zellerneuerung anregen. AHAs sind am stärksten und gelangen somit am tiefsten in die Haut, um Unreinheiten zu entfernen. Am besten wendest du sie nur alle ein bis zwei Wochen an, je nachdem, wie empfindlich deine Haut ist. BHAs sind die Mittelstufe und gut für einen dreitägigen Rhythmus. Auch sie helfen gut dabei, die Talgdrüsen zu regulieren und Mitesser zu entfernen. Bei zu Akne neigender Haut können BHAs bereits gut helfen, damit Unreinheiten keine Chance haben. PHAs sind mild, genauso wie Enzympeelings. Bei sehr empfindlicher Haut helfen sie am besten und gehen trotz ihrer milden Wirkung gegen Unreinheiten vor. Und auch nach den Peelings ist ein Aufstechen weiterhin verboten!
  • Gründliche Reinigung: Die richtige Reinigung ist mit das Wichtigste in der Gesichtspflege. Deshalb sollte der erste Schritt in deiner Skincare Routine auch immer das Reinigen mit einem geeigneten Produkt sein. Einige probieren es mit Double Cleansingempfindlichere Haut beschränkt sich am besten auf ein mildes Waschgel. Nimm etwas von dem Produkt deiner Wahl und verteile es sanft für 60 Sekunden auf deinem Gesicht. Anschließend wäschst du es mit lauwarmem Wasser ab, wischt mit einem nassen, sauberen Waschlappen zart nach (ohne Druck!) und trocknest dein Gesicht dann mit einem frischen Handtuch ab. Wichtiger Tipp: Handtücher sind unerkannte Bakterienschleudern. Gerade im Gesicht können sie schnell zu Entzündungen führen. Wechsle es also spätestens alle zwei bis drei Tage. 
  • Blaues Licht: Es gibt rotes Licht, grünes Licht und dann auch noch blaues Licht. Letzteres hilft am besten bei Pickeln, da es Bakterien zerstört, die für Entzündungen sorgen und die Talgdrüsen reguliert. Mit rotem Licht kannst du anschließend die Wundheilung fördern und die Zellerneuerung anregen. Solche Masken sind übrigens ideal, um verkapselten Pickeln vorzubeugen und das Kinn sowie weitere Gesichtsareale generell von Mitessern zu befreien. An ein Aufstechen von Pickeln wirst du dann gar nicht mehr denken! 
  • Desinfizieren: Damit nicht noch weitere Bakterien in die Haut rund um den unterirdischen Pickel gelangen, kannst du die betroffene Stelle mit einem Desinfektionsspay für die Haut besprühen. 
  • Zugsalbe: Ein verkapselter Pickel hat ein Hauptproblem, nämlich seine überaus lange Reifezeit. Erst dadurch entsteht letztendlich die Verkapselung. Um diesen Prozess zu beschleunigen, kannst du Zugsalbe verwenden. Wie ihr Name bereits verrät, zieht sie den überschüssigen Eiter an die Hautoberfläche, sodass er abfließen kann. Zu hoch sollte sie jedoch nicht dosiert sein. Mit 20% kommst du gut aus, sodass du deinen unterirdischen Pickel ideal behandeln kannst. Sobald der Eiter an die Oberfläche getreten ist, hörst du mit der Zugsalbe auf und fährst mit Zinksalbe fort. 
  • Zinksalbe: Zink ist ein bekanntes Mittel für die Wundheilung. Bei verkapselten Pickeln kann Zinksalbe ebenfalls helfen, da sie vor allem entzündungshemmend wirkt. Außerdem reguliert Zink die Talgproduktion, sodass der betroffene Pickel nicht immer nachgefüttert wird. Trage die Salbe täglich nach der Gesichtsreinigung auf die betroffene(n) Stelle(n) an Kinn und Co. auf und lasse die Salbe über Nacht einwirken. Bereits am nächsten Morgen sollte eine Verbesserung bemerkbar sein, nach drei Tagen ist die Schwellung dann deutlich zurückgegangen und der Schmerz ist ebenfalls minimalisiert. 
  • Heilerde: Ob eingenommen oder zur äußerlichen Behandlung kann Heilerde wahre Wunder vollbringen. Das liegt an ihrer entzündungshemmenden Wirkung, wodurch der Pickel ausgetrocknet wird. Der Heilungsprozess setzt ein und die Haut kann sich regenerieren. Wende Heilerde entweder punktuell an oder als Maske im gesamten Gesicht, um auch die Mitesser in Schach zu halten. So können sie sich gar nicht erst zu richtigen Pickeln entwickeln. 
  • Teebaumöl: Der Pflanzenstoff gehört ebenfalls zu den bekanntesten Helfern bei verkapselten Pickeln. Das Öl ist antibakteriell und wirkt schnell an der Quelle. Wichtig ist jedoch, dass du Teebaumöl immer verdünnt auf die Haut gibst, da es sonst zu Reizungen führen kann. Mische es in einem 1:1-Verhältnis mit einem pflegenden Öl wie Jojoba- oder Arganöl, die ebenfalls nicht-komedogen sind, die Poren also nicht verstopfen. Alternativ kannst du auch etwas Tropfen in dein Gesichtswasser geben. 

Das solltest du bei unterirdischen Pickeln nicht tun

Bei Pickeln kann man viel falsch machen, vor allem als Laie. Daher solltest du auf keinen Fall selbst daran herumdrücken und den Pickel aufstechen! Besonders nicht dann, wenn er verkapselt ist und somit reich an Unterlagerungen. Im schlimmsten Fall breiten sich die Unreinheiten aus, da du unwissentlich den Eiter und deine Talgdrüsen unter der Hautoberfläche zerquetscht. Auch ein Porenreiniger wird dir hier nicht helfen. Mit einer sanften Behandlung, die nur das Auftragen von Salben, Peelings oder heilenden Masken beinhaltet, wirst du den unterirdischen Pickel schneller los, als mit jedem Ausdrücken, an dem du dich probierst. 

Zählen Mitesser zu unterirdischen Pickeln?

Nein, nicht unbedingt. Mitesser sind in erster Linie auch verstopfte Poren, in denen sich Reste aus den Talgdrüsen gemischt mit toten Hautschuppen und Schmutzpartikeln gesammelt haben. Du erkennst die Mitesser daran, dass sie wie dunkle kleine Punkte auf die berühmte T-Zone verteilt sind, also die Stirn, die Nase und das Kinn. Aus ihnen können sich unterirdische Pickel bilden, wenn die Talgdrüsen nicht richtig befreit werden und die Unreinheiten somit abfließen. Aufstechen solltest du Mitesser jedoch auch nicht. Besser ist es, die Poren mit Wärme zu weiten und dann ein Peeling zu verwenden, um die Unterlagerungen loszuwerden. Gerade am Kinn macht es Sinn, regelmäßige und gründliche Reinigungen durchzuführen. Oft passiert es unbemerkt, dass wir unser Kinn mit der Hand abstützen und so Bakterien die Unreinheiten anfüttern.

Wann du dir professionelle Hilfe suchen solltest

Ob Kosmetikstudio oder Arztpraxis – bei beiden findest du die richtige Hilfe, wenn ein verkapselter Pickel richtig schmerzhaft wird und du nicht weiterweißt. Manchmal ist es besser, sich professionelle Hilfe zu suchen, statt herumzuexperimentieren und die Situation zu verschlimmern. Helfen die oben genannten Mittel nicht bei deinem unterirdischen Pickel, gehe in eine Arztpraxis oder zum Kosmetikstudio mit medizinischer Kosmetikbehandlung. 

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Source: Aktue