Weder Schlaf noch Urlaub: So kannst du dich wirklich erholen

Aktuel

Du bist erschöpft vom Alltag, den ganzen To-dos, die auf dich einprasseln, ach, eigentlich vom ganzen Leben. 

Mal wieder richtig ausschlafen, das wäre schön, doch das lässt sich schlecht erzwingen, wenn das Gedankenkarussell heißläuft oder der Rücken schmerzt, weil man den ganzen Tag am Schreibtisch saß. Auf dem Sofa eine Serie zu bingen, wäre auch angenehm, bringt aber eher Ablenkung als Entspannung. Und auf den nächsten Urlaub warten, um sich zu erholen? Dauert viel zu lange!

Was also tun, um sich wirklich zu erholen?

Die US-amerikanische Ärztin Saundra Dalton-Smith hat einen Bestseller darüber geschrieben, wie man sich sinnvoll, nachhaltig und vor allem ganzheitlich erholt. Und das hat – Überraschung – weder mit Schlaf noch mit Urlaub zu tun. 

Laut Dalton-Smith gibt es nicht die eine große Erschöpfung, die mit ordentlich Ausruhen geheilt werden kann. Die Internistin und Autorin ist überzeugt davon, dass es sieben Kategorien von Erschöpfung mit entsprechenden Erholungsstrategien gibt – ganz individuell und flexibel. 

Der Trick: Wir müssen erst einmal feststellen, auf welcher Ebene wir gerade erschöpft sind, um die richtige Entspannungsstrategie für uns zu finden. Bin ich körperlich oder emotional erschöpft? Mental oder kreativ? Je nachdem, auf welcher Ebene uns die Energie ausgeht, sollten wir das tun, was wir brauchen, um uns zu erholen.  

Dalton-Smith fragt sich jeden Morgen als Erstes im Bett: Bin ich ausgeruht? Je nachdem, wie ihre Antwort ausfällt, organisiert sie ihren Tag straffer oder mit mehr Momenten der Ruhe. Den Tag beendet sie mit einem Spaziergang – das ist ihr einziges festes Erholungsritual, wie sie im Interview mit “Spiegel Wissen” verrät. 

In ihrem Buch “Sacred Rest: Recover Your Life, Renew Your Energy, Restore Your Sanity” beschreibt sie die verschiedenen Kategorien der Erschöpfung. Da helfen dann keine starren Routinen. Wir müssen uns der Art unserer Erschöpfung bewusst werden, um dann die passenden Maßnahmen ergreifen zu können.

Die 7 Arten der Erschöpfung – und was wir dagegen tun können

  1. Emotionale Erschöpfung: Nach einem Tag voller Konflikte und Dissonanzen, oder wenn wir unsere Gefühle verstecken mussten, fühlen wir uns häufig niedergeschlagen. Emotionale Erholung bedeutet daher in erster Linie, sich zeigen zu können – z.B. bei Partner:in, Freund:in oder Therapeut:in. Es kann auch helfen, seine Gefühle aufzuschreiben.
  2. Körperliche Erschöpfung: Nach einem anstrengenden Tag vor dem Computer, in der Kita, an der Kasse oder in der Bahn können Sport, Yoga, Stretching oder Atemübungen Abhilfe schaffen.
  3. Mentale Erschöpfung: Tritt vor allem nach langen Phasen der Konzentration ein. Diese Art der Erschöpfung äußert sich häufig in Konzentrations- und Schlafstörungen. Hilfreich sind hier vor allem regelmäßige Pausen, aber auch Meditation, Dankbarkeitsübungen oder Tätigkeiten, die Freude bereiten.
  4. Soziale Erschöpfung: Nach einem Tag voller anstrengender Kontakte kann Alleinsein Wunder wirken. Oder sich mit Menschen zu umgeben, die nichts von einem fordern und wollen (anders als Vorgesetzte oder die Familie).
  5. Spirituelle Erschöpfung: Du fühlst dich leer oder dein Leben erscheint sinnlos? Wer nicht religiös ist, kann sich außerhalb der Gemeinde eine Organisation suchen, in der man sich zugehörig und geborgen fühlt. Ein Ehrenamt auszuüben, kann ebenfalls sinnstiftend und dadurch erholsam sein.
  6. Sensorische Erschöpfung: Fast alle von uns sind täglich einer Informationsflut, Lichtreizen und Lärm ausgesetzt. Die sensorische Überforderung äußert sich häufig in Gereizt- und Dünnhäutigkeit. Abhilfe bringen Spaziergänge in der Natur, zu werkeln oder zu stricken, oder auch nur, die Augen zu schließen und vor allem das Handy wegzulegen.
  7. Kreative Erschöpfung: Zum Beispiel durch starre Vorgaben bei der Arbeit oder allgemein im Tagesablauf. Gegenmittel: eine Ausstellung oder Lesung besuchen, ein Hörbuch hören, Musik machen, Joggen und sich an der Natur erfreuen – all das kann kreative Energie freisetzen.

Übrigens: Der Schlaf wird ganz von alleine besser, wenn wir weniger erschöpft sind, unsere Gedanken aufhören zu kreisen und der Nacken von der Bildschirmarbeit weniger schmerzt. Und ja, auch der nächste Urlaub kommt irgendwann, aber das kann bekanntlich dauern.

Verwendete Quellen: Spiegel Wissen, Zeit.de, DLF Nova

Source: Aktue

Weder Schlaf noch Urlaub: So kannst du dich wirklich erholen

Aktuel

Du bist erschöpft vom Alltag, den ganzen To-dos, die auf dich einprasseln, ach, eigentlich vom ganzen Leben. 

Mal wieder richtig ausschlafen, das wäre schön, doch das lässt sich schlecht erzwingen, wenn das Gedankenkarussell heißläuft oder der Rücken schmerzt, weil man den ganzen Tag am Schreibtisch saß. Auf dem Sofa eine Serie zu bingen, wäre auch angenehm, bringt aber eher Ablenkung als Entspannung. Und auf den nächsten Urlaub warten, um sich zu erholen? Dauert viel zu lange!

Was also tun, um sich wirklich zu erholen?

Die US-amerikanische Ärztin Saundra Dalton-Smith hat einen Bestseller darüber geschrieben, wie man sich sinnvoll, nachhaltig und vor allem ganzheitlich erholt. Und das hat – Überraschung – weder mit Schlaf noch mit Urlaub zu tun. 

Laut Dalton-Smith gibt es nicht die eine große Erschöpfung, die mit ordentlich Ausruhen geheilt werden kann. Die Internistin und Autorin ist überzeugt davon, dass es sieben Kategorien von Erschöpfung mit entsprechenden Erholungsstrategien gibt – ganz individuell und flexibel. 

Der Trick: Wir müssen erst einmal feststellen, auf welcher Ebene wir gerade erschöpft sind, um die richtige Entspannungsstrategie für uns zu finden. Bin ich körperlich oder emotional erschöpft? Mental oder kreativ? Je nachdem, auf welcher Ebene uns die Energie ausgeht, sollten wir das tun, was wir brauchen, um uns zu erholen.  

Dalton-Smith fragt sich jeden Morgen als Erstes im Bett: Bin ich ausgeruht? Je nachdem, wie ihre Antwort ausfällt, organisiert sie ihren Tag straffer oder mit mehr Momenten der Ruhe. Den Tag beendet sie mit einem Spaziergang – das ist ihr einziges festes Erholungsritual, wie sie im Interview mit “Spiegel Wissen” verrät. 

In ihrem Buch “Sacred Rest: Recover Your Life, Renew Your Energy, Restore Your Sanity” beschreibt sie die verschiedenen Kategorien der Erschöpfung. Da helfen dann keine starren Routinen. Wir müssen uns der Art unserer Erschöpfung bewusst werden, um dann die passenden Maßnahmen ergreifen zu können.

Die 7 Arten der Erschöpfung – und was wir dagegen tun können

  1. Emotionale Erschöpfung: Nach einem Tag voller Konflikte und Dissonanzen, oder wenn wir unsere Gefühle verstecken mussten, fühlen wir uns häufig niedergeschlagen. Emotionale Erholung bedeutet daher in erster Linie, sich zeigen zu können – z.B. bei Partner:in, Freund:in oder Therapeut:in. Es kann auch helfen, seine Gefühle aufzuschreiben.
  2. Körperliche Erschöpfung: Nach einem anstrengenden Tag vor dem Computer, in der Kita, an der Kasse oder in der Bahn können Sport, Yoga, Stretching oder Atemübungen Abhilfe schaffen.
  3. Mentale Erschöpfung: Tritt vor allem nach langen Phasen der Konzentration ein. Diese Art der Erschöpfung äußert sich häufig in Konzentrations- und Schlafstörungen. Hilfreich sind hier vor allem regelmäßige Pausen, aber auch Meditation, Dankbarkeitsübungen oder Tätigkeiten, die Freude bereiten.
  4. Soziale Erschöpfung: Nach einem Tag voller anstrengender Kontakte kann Alleinsein Wunder wirken. Oder sich mit Menschen zu umgeben, die nichts von einem fordern und wollen (anders als Vorgesetzte oder die Familie).
  5. Spirituelle Erschöpfung: Du fühlst dich leer oder dein Leben erscheint sinnlos? Wer nicht religiös ist, kann sich außerhalb der Gemeinde eine Organisation suchen, in der man sich zugehörig und geborgen fühlt. Ein Ehrenamt auszuüben, kann ebenfalls sinnstiftend und dadurch erholsam sein.
  6. Sensorische Erschöpfung: Fast alle von uns sind täglich einer Informationsflut, Lichtreizen und Lärm ausgesetzt. Die sensorische Überforderung äußert sich häufig in Gereizt- und Dünnhäutigkeit. Abhilfe bringen Spaziergänge in der Natur, zu werkeln oder zu stricken, oder auch nur, die Augen zu schließen und vor allem das Handy wegzulegen.
  7. Kreative Erschöpfung: Zum Beispiel durch starre Vorgaben bei der Arbeit oder allgemein im Tagesablauf. Gegenmittel: eine Ausstellung oder Lesung besuchen, ein Hörbuch hören, Musik machen, Joggen und sich an der Natur erfreuen – all das kann kreative Energie freisetzen.

Übrigens: Der Schlaf wird ganz von alleine besser, wenn wir weniger erschöpft sind, unsere Gedanken aufhören zu kreisen und der Nacken von der Bildschirmarbeit weniger schmerzt. Und ja, auch der nächste Urlaub kommt irgendwann, aber das kann bekanntlich dauern.

Verwendete Quellen: Spiegel Wissen, Zeit.de, DLF Nova

Source: Aktue